Die Bundesligamannschaft wurde aus bekannten Gründen bereits vor einiger Zeit zurückgezogen, zum Ende der letzten Saison wurde mangels Spieler auch die damals neue 1. Herren, die bis dato in der Landesliga spielte, zurückgezogen. Auch bei Herren 2 war schon lange klar, dass einige Spieler nicht weitermachen würden, weil es beruflich oder aus fahrtechnischen Gründen nicht klappen würde. Es sah düster aus im Rumelner Herrenbereich und so manch einer verkündete den vorzeitigen Untergang des Ligaalltags und eine Wandlung hin zu einer reinen Hobbyabteilung.
Lediglich ein kleines Häuflein Aufrechter, teils Jugendspieler und auch einige aus der Landesligatruppe wollten zusammen mit den Trainern Andre Engel und Markus Moormann einen Neuanfang wagen. Und so traf man sich Anfang Juni in der Beacharena zum Durchzählen der verblieben Häupter und war schnell damit fertig. 7 + 2 lautete dabei am Ende die Formel, sieben sichere Zusagen, und zwei Kandidaten, die auf Grund beruflicher Verpflichtungen oder anderer betriebener Sportarten nicht zu 100% an Trainings- oder Spielbetrieb teilnehmen würden. Etwas knapp für eine lange Saison, aber für alle war klar, dass sie es wagen wollten (Zitat: „eine bekannte Politikerin würde in dieser Situation das Wort „alternativlos“ verwenden“). Die Vorbereitung begann sofort in den Sommerferien im vereinseigenen Sand und zwei Dinge wurden schnell deutlich: die Stimmung in diesem zusammengewürfelten und sehr jungen Team (Durchschnittsalter vor Saisonbeginn 18,8 Jahre) war klasse, alle zogen mit und hatten viel Spaß. Weniger gut war, dass kein nomineller Zuspieler mehr an Bord war und die Hälfte der Truppe aus teilweise blutigen Anfängern bestand, die zum ersten Mal mit den technischen und taktischen Anforderungen des Volleyballs konfrontiert wurden. Läufersysteme? Aufstellungspositionen? Angriffs- oder Tempovarianten? Trainer, nie gehört!
Über eine hohe Trainingsbeteiligung wurden aber dann schnell viele kleine Fortschritte erzielt, es kamen tatsächlich noch neue Mitstreiter hinzu und zu Saisonbeginn im September konnte man mit unglaublichen 11 gemeldeten Spielern in der Bezirksliga antreten.
Inzwischen ist die Saison schon in der Rückrunde und das Fazit des Neustarts mit den jungen Wilden fällt zu 100% positiv aus. Auch wenn nicht alles klappt und die Unerfahrenheit des Großteils der Truppe in manchen engen Situationen zu merken ist, spielen die Jungs eine tolle Saison und sind aktuell Tabellenvierter. Mehrere Verletzungen und die schon erwähnten teilweise bei den Spielen fehlenden Spieler haben einige Punkte gekostet, aber das gehört dazu. Nach ganz oben geht nichts mehr, der Ligaprimus aus Lintorf thront ungeschlagen und wartet mit erfahren Spielern aus deutlich höheren Ligen auf. Aber geärgert haben wir sie im Hinspiel schon ein bisschen und für das Rückspiel nehmen wir uns einiges vor ;-)). Mit den Teams auf den Plätzen 2 und 3 aber sind wir an einem guten Tag sogar auf Augenhöhe, und mal sehen, was da noch geht. Vielleicht können wir da noch den ein oder anderen unerwarteten Punkt erkämpfen.
Im Kreispokal konnten die jungen Hüpfer sogar souverän den Titel gegen den TuS Baerl holen und haben sich somit für die nächste Runde qualifiziert. Auch wenn dann mit einem Verbandsligisten als Gegner am Ende die Trauben wohl auf einem anderen Planeten hängen, ist das eine schöne Erfahrung und wird zur Entwicklung der Jungs beitragen.
Das wichtigste aber ist der Spaß der Jungspunde bei Training und Spiel. Über Begeisterung und vor allem über Teamgeist lebt und spielt diese Truppe und es zeigen sich fortwährend deutliche Verbesserungen im individuellen und mannschaftlichen Spiel. Inzwischen haben sich sogar weitere Spieler angeschlossen und es gibt tatsächlich mehr Spielerpässe (13) als Spieler auf den Spielberichtsbogen dürfen (12). Im Training tummeln sich, wenn alle da sind, 16 Jungs und junge Männer zwischen 15 und 25 in der Halle, ein bunter und lustiger Haufen mit viel Spaß und großem Einsatzwillen.
Wer mehr über die Truppe erfahren oder von den mitreißenden Spielen lesen möchte, der findet unter
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